Samstag 05.03.1994
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Jakarta - Sydney
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+9 Stunden |
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Durch glückliche Umstände haben wir für den Flug nach Australien Plätze in der Executive-Class bekommen, statt wie vorgesehen im Schweinekoben. Der Flug war entsprechend angenehm, wenn man von der 1 Stündigen Verspätung in Jakarta absieht.
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Zwischenlandung auf Bali: Es hat geschifft
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Weiterflug nach Sydney. Übrigens: wir bekamen 2 Abendessen! Nach der Landung in Australien haben wir 1,5 Stunden bei der Passkontrolle in der Abfertigung gewartet. Der Rest ging Ruck-Zuck. Die Zollerklärung wurde ungesehen eingesammelt.
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Bei Budget haben wir einen Ford-Fiasko gemietet (Uagh!) Für 400$ die Woche! Die allererste Tat von Frank die er begangen hatte als er den Budget Parkplatz verlassen hatte war, in eine Einbahnstraße zu fahren - natürlich in falscher Richtung!
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Wir sind nach diesem Spaß dann direkt nach "Kings Cross" gefahren, ein Viertel, dass in der Nähe vom Zentrum und dem Hafen liegt. Man(n) - oder Frau - kann nur sagen, IRRE!! Nur vergleichbar mit London, bzw. Mont Matre in Paris: Die Türsteher vor den Porno Läden ziehen einen förmlich alle 10 Meter in irgendeinen Laden. Es gibt Cafés Restaurants, Pubs, Bars, Discos, Mäc'is, Eisdielen,... . So ein gewimmle. Es gibt hier vor allen billige Absteigen. 30$ die Nacht, Etagenklo und Dusche, und Zimmer, deren Boden gefährlich durchhängt, aber OK. Die Leute sind auffallend offen für alles, nett, fröhlich, freundlich und hilfsbereit.
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Und wir scheißen immer noch ! Ach ja, es ist mittlerweile schon Sonntag der 06.03.1994
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Sonntag 06.03.1994 |
Sydney |
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Frank war heute nicht zu bremsen !! Kaum aus dem Flugzeug raus und im Hotel, wollte er duschen und sofort ein Automarkt anschauen, mit allen möglichen Typen "labern" und am liebsten gleich ein Auto mit allem Drum und Dran kaufen. Nachdem ich ihn zu einem Frühstück überreden konnte, und wir uns die Autos angesehen hatten, war er dann doch etwas zu beruhigen, und wir einigten uns auf Montag mit der Suche nach einem 4WD (Geländewagen - 4 WheelDrive).
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Montag 07.03.1994 |
Sydney |
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Die Ereignisse überstürzen sich: Nach dem wir im Kings Cross Parking (24h 12$, mit Hotelstempel 8$) einen Gebrauchtwagen Markt entdeckt haben, die übrigens Third-Party-Insurance für Touristen anbieten, ?? äh ?? was wollte ich eigentlich schreiben ?? - Anyway, wir haben einen gebrauchten Holden 4WD gesehen für 6000$ und auch sonst einen Haufen anderer Gebrauchte von Privat. Wer also von Privat - mit den entsprechenden Vor- und Nachteilen - kaufen will, findet hier sein Plätzchen.
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Wir waren im örtlichen NRMA (National Road Motor Association) in der Clarance-Str. in Sydney Zentrum und haben, da wir beim ADAC Mitglieder sind, eine Mitgliedschaft beantragt und auch gleich bekommen. Man(n) - oder Frau - bekommt Karten, Camping Guides, Info's, usw... . Wenn man Glück hat, kommt man an eine ältere Frau, die ganz gut deutsch spricht... ("Fragen Sie nach!").
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Nachdem wir von mehreren Seiten gehört und gelesen haben, dass in der Parramatta Road (elends lange Straße) ein Haufen Autohändler sind, die einen auch nicht gleich über den Tisch ziehen, sind wir dorthin getigert. Nach Empfehlung eines Händlers sind wir schließlich zu "Wagon Wheels", einem 7 Läden umspannenden Händler gekommen. Wir haben dann nach einigem Hin und Her einen Nissan Patrol Baujahr 1981 mit 236.000 Kilometer, 6 Zylinder Diesel mit brandneuen Reifen gekauft. Für 12.900$ Er sah einfach wesentlich stabiler aus als der Holden. Gott sei dank hatten es die Autohändler geschafft, Frank endlich davon zu überzeugen (ein wahres Wunder), dass Holden eine "Scheiß Marke" für das Outback ist. Es geht halt nichts über die Klassiker Nissan oder Toyota. "Wagon Wheels" ist ein netter Laden, nette Leute. "Wenn irgendwelche Fragen sind, fragen Sie Tex, und wenn's ums Finanzielle geht, fragen sie einfach nach Terry." Ja ja, es ist hier so üblich, dass man sich mit den Vornamen anspricht. Frank hatte die Banküberweisung von Deutschland nach Australien angeleiert. "..versuchen Sie es mal so bei Mittwoch oder Donnerstag...".
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Da jetzt das Thema Auto eingetütet war, machten wir uns auf zum GPO (General Post Office) um unser "Poste Restante" Paket abzuholen. Man geht ins GPO, stellt sich an einem Computer an, kann in seiner Landessprache seinen Namen und Vornamen eintippen, und bekommt sofort einen Ausdruck, was abzuholen ist. Personalausweis nicht vergessen zur Identifizierung!
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Persönliches: Käptens Logbuch Frank Mahr: Fähnrich Eberle hat es diesmal zu weit getrieben: Er hat den Nahrungsmittel Verteiler so umprogrammiert, dass jedesmal, wenn jemand ein Glass Wasser ordert, das Hologramm eines angreifenden Thorelianischen Freßwurms erscheint. Panik im ganzen Schiff! Was soll ich nur machen? Ihn durch eine Luftschleuse jagen? ... Klingt gar nicht so schlecht :-) !
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Nachtrag Frank: Ich liege im Bett so ca. 1.00 Uhr Nachts und draußen spielt ein einsamer Saxophonspieler. Ich fühle mich wie in Blade-Runner
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Dienstag 08.03.1994 |
Sydney |
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Wir haben heute unseren Nissan Patrol abgeholt, und den "Fiasko" zurückgegeben. Das war's dann auch schon, da wir bis 12.15 Uhr gepennt haben.
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Am Abend haben wir in Kings Cross Steak gefuttert und ein paar Deutsche getroffen, die für 3 1/2 Wochen Asienreise 15.000 DM (7.500 €) ausgegeben haben - Wer's braucht !!
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Persönliches - Frank: Wolfi beobachtet immer die "Schwulen" im Haus gegenüber, ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit Ihm reden!
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Persönliches - Wolfi: Richtigstellung: Gegenüber gibt es gar keine "Schwulen", sondern ein normales und ein Stunden-Hotel. Ich möchte aber mal zu gerne wissen, was dieser "Liebesbrief" von Frank zu bedeuten hat ??? Ich weis nicht so recht, auf was ich mich bei dieser Reise eingelassen habe. ;-)
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Mittwoch 09.03.1994 |
Sydney |
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Outbackfahrer und solche die es werden wollen, sollten sich mal die Burwood Road in Sydney-Burwood ansehen. (Auf der Parramatta Road stadtauswärt und links die Burwood hoch.) Es gibt hier Outback / Campingausstatter "Disposals Läden", die An- und Verkaufen! Und auch sonst alle möglichen und unmöglichen Läden bis hin zu einer Einkaufsmall. Nur Sonnenbrillen gibt es im Westfield Einkaufszentrum im Sunglass World. Eine RTA (Registrierung) und ein NRMA Office sind auch in der Nähe. Die einzige Stelle, bei der man eine "Third-Party-Property-Insurance" (deckt Schäden am gegnerischen Fahrzeug) bekommt, ist offensichtlich der Kings Cross Car Market (im Kings Cross Parking).
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Bei der Umschreibung des Fahrzeugs im RTA Office, muss man die Zulassung, das ist eine Kombination aus TÜV-Bericht und Pflichtversicherung vorlegen. In unserem Fall war dann für den 6 Zylinder, unserem Nissan Patrol, noch eine Gebühr von ca. 300$ fällig. Die Pflichtversicherung nennt sich "Third-Party-Personal-Insurance" und deckt lediglich Schäden von Personen!
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Man sollte unbedingt nur Fahrzeuge kaufen, die noch über die Reisezeit hinaus zugelassen sind. Erstens spart man sich eine Menge Rennerei und zweitens bekommt man den Wagen besser wieder los.
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Zur Abmeldung hat man nur noch die "Note of Disposal" bei einem RTA Office abzugeben und dann hat man nach dem Verkauf mit dem Fahrzeug nichts mehr zu tun. Eigentlich ein sehr einfaches System.
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Donnerstag 10.03.1994 |
Sydney |
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Nachdem wir nun heute Vormittag einen kleinen Einkaufs-Trip hinter uns gebracht hatten, trabten wir zum letzten Papierkrieg (ich danke Gott dafür, dass es die letzte Papier-Rennerei ist, denn ich hasse Papierkrieg), zur privaten Versicherung im Kings Cross Car-Park. Man braucht dazu die Fahrzeugpapiere, und eine Kopie des internationalen Führerscheins - von JEDEM Fahrer. Je nach Wagentyp und Versicherungsdauer bezahlt man dann einen Versicherungsbeitrag. In unserem Fall 184 $. Man wartet eine halbe Stunde und bekommt dann als Versicherungsschein ein Fax, das von der Versicherung abgesegnet wurde.
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Nach dem ganzen Müll konnte ich Frank zur Fahrt zur Oper überreden. Es war einfach super. Ja jetzt glaubten wir wirklich, dass wir in Australien sind. Ein Spaziergang an der Opern- und Hafenpromenade, ein paar Fotos (toller Segler - ein Nachbau der Bounty) und Videoschwenks, sowie eine gemütliche Parkbank, von wo aus man dem regen Treiben im Hafen zusehen kann. Als die Dämmerung hereinbrach und zu unserer Enttäuschung die Oper nur Weiß angestrahlt wurde, gingen wir zu einem Restaurant am Hafen Namens "Wolfie's"; ein englisches wie ich mitbekommen habe. Es liegt gegenüber der Oper am Pier. Die Steaks waren ausgezeichnet. Achtung beim Parkhaus an der Oper: Bis 17.00 Uhr 9 $ ab 17 Uhr 16 $ -> machte für uns von 13.00 Uhr bis zum Schluss 25 $ !!!
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Freitag 11.03.1994 |
Sydney |
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Einkaufen: Der K-Mart im Bondi-Junction Einkaufszentrum (Spring St. Ecke Newland St.) in Bondi-Junction bietet so ziemlich alles... Autoersatzteile, Benzin- und Wasserkanister, Campingstühle, Kisten aus Kunstoff in allen Größen (mangels Zarges Boxen... ), und , und, und, ... In der Nähe gibt es noch weitere Einkaufszentren und diverse Läden.
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Der K-Mart befindet sich im Keller des Einkaufszentrums. Er ist so ähnlich wie in Deutschland METRO, SUMA oder REAL. Man bekommt von Klamotten über Gartenmöbel bis hin zum Fahrrad alles. Das Einkaufszentrum selbst erinnert ein bischen an das Olympia-Einkaufs-Zentrum oder das PEP in München. Das dazugehörige Parkhaus ist ein Irrgarten sondergleichen. Wenn die ganzen Auf- und Abfahrten sich ein bischen mehr in Grenzen halten würden, gäbe es nochmal die Hälfte mehr an Parkplätzen.
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Ein paar Meter weiter in der Bronte Rd. gibt es einen Autoladen, so wie ein "Mini"-Stahlgruber. Hier haben wir unsere Ersatzteile für das Auto gekauft (Diesel- und Ölfilter, Keilriemen und Öl). In dem anderen Einkaufszentrum schräg gegenüber in der Bronte Rd. haben wir für unsere Videokamera ein gutes Weitwinkel Objektiv gekauft, für 129 $. Video und Kamera Artikel sind hier teurer als in Deutschland. Jetzt können wir endlich auch mal durch die Windschutzscheibe filmen und haben nicht nur das Auto vor uns in der Linse, sondern auch die ganze Straße ! Das Parkhaus kostet die ersten 2 Stunden nichts.
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Samstag 12.03.1994 |
Sydney |
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Am Samstag waren wir im Flemmington Market (Auf der Parramatta Rd. bis zum Market). Es gibt hier alles außer gebrauchte 747.
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Am besten kauft man hier Werkzeug. Aber: Handeln nicht vergessen!!! Es gibt noch Klamotten, Garten-Equipment, Nippes, Geraffel,... einfach herumschauen. Eine Halle weiter ist noch ein Obst und Gemüse Großmarkt.
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Der Markt ist Samstag und Sonntag für die "privaten" Verkäufer geöffnet.
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Der Flemmington-Markt: Unter der Woche ist das Gelände die Großmarkthalle, und am Wochenende ein klassischer Flohmarkt, wie er auch in München zu finden ist. Es ist einfach herrlich hier in aller Seelenruhe durch zu stöbern. Man findet von A wie Anlasser bis Z wie Zange einfach alles. (Schuhe, Kleidung, Werkzeug, Kühlschränke, Öfen, Kissen, Waschbecken,...). Hier haben wir unser Werkzeug und anderen Kram gekauft...
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Für 87$ ein russisches und Tatsache, ein gutes Chrom-Vanadium Qualitätswerkzeug, für 16$ zwei Buck-Messer, für 10$ zwei Kissen, für 6$ eine Schaufel, für 8$ einen Grill-Rost und für 5$ Turnschuhe für die noch kommenden Schlammlöcher :-).
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Der Mark (Flohmarkt) ist in dem ebenerdigen Teil des Parkhauses untergebracht. In einer Seitenstraße ist auch am Wochenende noch ein Obst und Gemüse Markt. Es herrscht zwar dickes Gedränge aber man findet trotzdem leicht einen Parkplatz. (Heißer Tipp: 1 x dreiviertel um den Markt herumfahren).
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Nachdem wir nun alles so auf dem Flemmington Market abgegrast hatten, und wir uns bei Mc Donalds ein quater-pounder (1/4 Pfünder) Menü reingewürgt hatten, fuhren wir noch mal zum Bondi-Junction K-Mart und besorgten uns noch die Benzin- und Wasser Kanister, sowie die Stauboxen, in denen wir unseren Plunder während der Reise verstauen konnten. Damit Frank's zarter Arsch auch im Outback noch verwöhnt wird, kauften wir uns noch zwei Klappstühle, für jeden noch einen Plastik Essnapf, eine Gabel, einen Löffel und noch diversen Kleinkram. Wir "schmissen" alles schnell ins Auto damit wir nicht die 2 Stunden Parkdauer überschreiten und düsten dann los ins Kings Cross Parkhaus um unser Auto zu entladen und alles sauber und aufgeräumt zu beladen; und wir bauten noch die Rücksitze aus. Nachdem wir alles sauber und zufriedenstellend eingeräumt hatten, gönnten wir uns in dem Kellet Wy im Kellets noch eine schöne Portion Spaghetti mit einem gratis Getränk.
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So, nun leg ich mich ein bischen aufs Ohr, und lausche der Musikgruppe, die unter unserem Fenster vor sich hin spielt.
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Sonntag 13.03.1994 |
Sydney |
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Heute haben wir unseren Waschtag eingelegt. Nachdem wir ganz gemütlich um 10.00 Uhr aufgestanden waren, latschten wir zum Waschsaloon um die Ecke, und jeder von uns wusch seine "stinke" Wäsche um 2,50$. Während der 1/2 Stunde Waschzeit gingen wir noch zum Frühstücken. Anschließend noch für ca. 1$ die Wäsche trocknen und fertig.
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Heute war in unserer Straße (Darlinghorst St.) ein "Bed Race" - ein ulkiger Wettkampf, in dem das Team einige Aufgaben zu lösen hatte. Das Mädel der Truppe musste ein paar Meter sprinten, sich einen Sack hohlen, die paar Meter zurück mit dem Sack hüpfen und in ein Bett auf Rollen springen. Von den Jungs wurde nun das Bett die Straße runter geschoben. Unten angekommen mussten alle in "ein" paar Ski rein springen und ein paar Meter laufen, das Mädel musste die paar Meter mit einem "Pogo-Stick" zurückspringen und zum Schluss mit dem Bett wieder die Straße rauf.
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Nachdem wir ein paar Minuten zugeschaut hatten, fuhren wir mit der Metro in die Stadt zum "Mono-Rail" fahren. Diese Mono-Rail fährt eine ca. 4 Minuten Runde von der City über den Harbor und wieder zurück. 1 x rum kostet 2,50$. ein ganzer Tag kostet 6$. Die Mono-Rail ist vom Convention-Center (nähe Harbor) auch sehr gut für Rollstuhlfahrer zu erreichen.
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Am Hafen waren gerade eine Ruderregatta im Gange und ein kleines Volksfest. Die Australier sind sehr eifrig im Sporteln und bei Veranstaltungen.
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