Montag 21.03.1994 |
Kängaroo Island - Victor Harbor |
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Weiter die Fahrt - heute allerdings auf der Nordküste aber auch schon wieder zurück Richtung Cape Jervis. Auf dieser Strecke sollte man unbedingt zum "Snelling Beach" fahren. Dort darf man dank dem Schild "Strictly 4WD's only" am Strand entlang fahren, was wir auch postwendend machten, um mal ein bisschen mit unserem 4WD zu spielen. Es war super, endlich mal mit dem Auto ins Meer fahren. Bei einer kleinen Sanddüne scheiterten wir allerdings, da wir vermutlich zu viel Reifendruck hatten. Aber es war den Spaß wert.
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Weiter ging's dann Richtung Emu Bay. Ab hier hatten wir dann wieder Teer unter den Rädern. Von hier aus fuhren wir direkt zur Fähre. Angekommen, Öhm, Ähm, Ah ja, die letzte Fähre ging um 13.00 Uhr, (es war 13.15 Uhr als wir ankamen) und die nächste geht erst wieder um 18.00 Uhr. Also unbedingt VORHER nach dem aktuellen Fahrplan sich erkundigen!! Nun gut, wir gingen zum Essen und anschließend zum Baden an den Strand, der gleich neben dem Fährhafen liegt. Schönes kühles Nass mit Sonne.
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Nach der Überfahrt wollten wir noch auf einen Campingplatz, aber der eine den wir wollten Richtung Victor Habor machte um 20.00 Uhr zu, und der andere etwas weiter außerhalb Richtung Port Elliot sogar schon um 18.00 Uhr. Also nahmen wir uns in Victor Habor ein Motelzimmer im Bay View Motel für 45$ die Nacht. Das Motel ist sehr zu empfehlen.
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Dienstag 22.03.1994 |
Victor Harbor - Germein Bay |
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Heute nochmals Einkaufstag. Nachdem wir unser tolles Shopping Center in "Wo war es doch gleich?" nicht mehr fanden, fuhren wir nach Adelaide in das Elizabth-Shopping-Center. Liegt im Ortsteil Elizabeth von Adelaide und ist leicht zu finden.
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Als wir alles Einkaufszeug in unser Auto verstaut hatten, fuhren wir weiter bis zur Germein Bay, die ohne den Buchstaben R den richtigeren Namen hätte... Also, wir fuhren zum Übernachten an diesen "Strand", oder auch Wattenmeer genannt, und schlugen schön unser Zelt auf. So, alles fertig und nun noch eine kleine "Spritztour" zum Wasser. Diese endete ca. 50m von unserem Zelt entfernt. Als wir einen kleinen Hügel zum Strand runterfuhren kam danach ein mit Schilf und Schlamm bedecktes und übelst nach Scheiße stinkendes Schlammloch und plumps da saßen wir auch schon fest. Tja, nun war guter Rat teuer denn a) ging in 15 Minuten die Sonne unter, und b) was tun. Also haben wir versucht mit Maschinenkraft die Karre aus dem Dreck zu fahren - ging nicht. Sachlage gepeilt: Wir sitzen auf und die Räder sind im Freien. Also hier geschaufelt und dort geschaufelt (und das bei dem Gestank!!) mittlerweile sogar mit der guten MacLight Taschenlampe und einer 12V Autoleuchte rumgeschaufelt und verstochen durch so scheiß kleine Moskitos. Um ca. 20.30 Uhr oder 21.00 Uhr gaben wir dann auf und beschlossen am nächsten Morgen einen 4WD von der Straße herab zu winken, damit er uns herauszieht.
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Das Video dazu gibt es in der Rubrik VIDEOCLIPS zu sehen unter "Versackt im Schlammloch"
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Mittwoch 23.03.1994 |
Germein Bay - Hawker (Flinders Ranges) |
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6.30 Uhr aufstehen und nach dem Auto sehen! Na ja, also da ist es noch. OK. Frank machte sich auf den Weg zur Straße um einen 4WD herunter zu lotsen. Ich beschäftigte mich mal weiter mit dem Schaufeln. Nachdem ich die Lage vom Auto gepeilt hatte, zog ich mich um und stieg in die stinkende Kloake um am Auto herum zu schaufeln. Ein paar Minuten später holte ich unseren HiLift heraus (Gott sei Dank hatten wir den schon besorgt, sonst wären wir wahrscheinlich noch eine Woche hier!) und begann das Auto vorne hoch zu heben. Gut, dass der HiLift 1 Meter ! Höhe macht, dadurch kam ich ganz gut unter das Auto um den Schilfmüll heraus zu schaufeln, so dass die tieferliegenden Motor- und Getriebeteile frei im Wasser lagen. Das selbe Spielchen auf der hinteren Seite des Wagens.
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9.00 Uhr, es wird langsam heiß. Ein erster Fahrversuch ergab 15cm vorwärts und wieder drehten die Hinterräder durch. Also nochmal hinten und vorne hochgehoben und Sand unter die Räder geschaufelt - ergaben weitere 5 cm. Jetzt entschloss ich mich für die Räder eine Bahn zu bauen. Also das Auto hochheben, so weit dass die Reifen vollkommen aus dem Wasser ragten und alles unter den Reifen mit Sand auffüllen, bis die Räder darauf stehen konnten, ohne ein zu sinken. Als weiteres links und rechts vom Hinterreifen zum Vorderreifen eine feste Sandbahn auf schaufeln. Als letztes hob ich das Auto vorne noch mal hoch, schaufelte auch hier Sand unter die Räder, so dass der Wagen nur noch gerade aus Vorrollen brauchte.
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10.15 Uhr ein letzter Fahrversuch. Ich schmiss den Motor an, kuppelte den 4-Rad-Low Gang ein und spielte ganz vorsichtig mit der Kupplung und der Wagen rollte ganz langsam und vorsichtig über die auf geschaufelte Bahn und stand im trockenen festen Gelände. JUHU !!!! Endlich !!!! ...es war die Anstrengung wert. Und, eine weitere Erfahrung für uns, erst alles was wir fahren wollen und nicht offensichtlich ist, zu Fuß zu checken!
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So, jetzt sah die Karre endlich so aus, als wäre sie im Busch gewesen. Mit einem Wort - Versifft. Nun gut, nachdem der Wagen eh schon halb ausgeräumt war, räumten Frank und ich ihn gleich komplett wieder neu ein.
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Alles wieder frisch eingeräumt und weiter ging's. Heute wegen Zeitmangels nur bis zum Flinders-Range-Camping-Place in Hawker. Das erste was ich tat, war eine Dusche nehmen und runter mit dem stinkenden Mist.
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Der Campingplatz ist sehr zu empfehlen, sehr sauber und wahnsinnig freundlich die Besitzer Familie. 9$ kostete die Nacht und dafür waren sämtliche Gas-Grill und Gas-BBQ frei benutzbar. Als Abendessen grillten wir auf dem BBQ unsere "Frankfurter" Würstchen und ein paar Spaghetti machten wir auf dem Gaskocher vom Campingplatz.
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Donnerstag 24.03.1994 |
Hawker - Maree |
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In der Früh sind wir aus Hawker in Richtung North-Flinders-National-Park gefahren. Nur wer im Nationalpark übernachtet braucht ein Permit (15$). Oder aber man nimmt gleich den Desert-Paß. Dieser ist 1 Jahr gültig, kostet 50$ und ist gültig für Lake Eyre, Flinders und Simpson Desert.
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Wer auf der simplen Straße bleibt, die durch den Park führt, sieht nicht all zu viel dolles. Initiative ist gefragt! Kurze Abstecher auf steile Hügel oder Seitenstraßen sind angesagt.
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Tip: Am Ende vom Park bei "Blinman" nicht gerade aus sondern die "Alternativ Route" (gleich am Anfang von Blinman) nehmen. Der Track führt durch eine Canyon ähnliche Gegend, und es sind auch kleine Creek Durchquerungen angesagt. Vorsicht bei Regen: Auf jeden Fall vorher erkundigen!!
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Von dort aus auf dem Highway 83 nach Lyndhurst. Von hier aus geht der Strzelecki-Track weg nach Osten. Das Schild ist witzig: "Next 500 Km no Petrol". Ab hier gibt es auch keine Asphaltstraße mehr, nur noch "unpaved" Roads (ungeteert).
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Also weiter nach Marree. Ja ja, endlich ein bischen Outback feeling.
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Der Track ist aber sehr gut, mit 80 Km/h locker zu fahren - jedoch auch hier gilt: Reifendruck runnä (frei nach WERNER - heist "runter") Bei uns: Hinten: 2,5 Vorne: 2,0.
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Der Caravan Park in Marree ist sehr sauber, wie alle in Australien. Das Schild im Klo / Dusche ist unbedingt lesenswert... "Sie fahren durch die trockenste Gegend im trockensten Staat Australiens. Sparen Sie Wasser !" ... Sonst noch Fragen ?!?!
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Im örtlichen Supermarket haben wir richtige (frische) Grillwürstel gekauft und anschliessend gegrillt. Yum Yum !!
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Ach ja, noch ein Wort zum Thema Fliegen... Wahnsinn, zu Hunderten, ach was, zu tausenden umlagern sie einen, den ganzen Tag lang. Zum Glück habe ich meinen Korken-Hut, damit brauche ich nicht alle 5 Sekunden im Gesucht rum zu fuchteln. Sogar Wolfi ist soweit sich so einen beknackten Hut zu kaufen. Man höre und staune.
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Kommentar Wolfi: Jaaaa, Hlfe ich brauche den Hut... H I L F E E E E
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Freitag 25.03.1994 |
Maree - William Creek |
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Nach dem wir erfahren haben, dass 1 Woche vor Ostern in William Creek das größte Outback Fest stattfindet (Sa, So), haben wir uns kurzer Hand - und kurzer Fuß - entschlossen in William Creek ein bischen länger Station zu machen.
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Fakten:
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William Creek Population - 5
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Erwartete Besucher - 500!
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Aber noch sind wir ja nicht in William Creek. Also kurzerhand ins Auto gesetzt und losgefahren. Auf dem Oodnadatta-Track kommt man direkt am Lake Eyre South (Höhe: -12m Minus 12 Meter !!) vorbei. Wir sind natürlich sofort quer Feldein in Richtung Salzsee aufgebrochen und haben auch die Erfahrung mit dem Schlammloch natürlich vergessen.
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Der erfahrene Leser weiss es schon... Der Untergrund wurde weich. Unter der trockenen harten weissen Salzschicht befindet sich sich feuchter, schwarzer, weicher Schlammmmm !!!!! Nun gut - Motor aus und nachgeschaut. Naja, es geht ja, 15 min Schlamm wegschaufeln und die Karre wäre wieder relativ beweglich gewesen.
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WÄRE... Wenn da nicht,... na ja... lest selbst....
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Nach dem Wegschaufeln steige ich in den Wagen und will ihn anlassen. Der Motor - eigentlich nur der Anlasser - gibt nur einen leisen Klick von sich... GEIL - Wir stehen mitten in der ringsum ragenden Salzwüste und der Wagen springt nicht an - Das kann ja heiter werden.
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Nach kurzer Überlegung haben wir festgestellt, dass es eigentlich nur die Batterie(en) sein kann / können. Also erst mal die Kappen von den Batteriezellen abgeschraubt und siehe da, eine Zelle hat geraucht. NICHT GUT !!! Wir haben eine 24Volt Anlage und wahrscheinlich eine kaputte Zelle.
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Also - eigentlich ganz simpel: Die defekte Zelle überbrücken - Aber wie??? Die Stimmung steigt - (ins Bodenlose)... Zuerst ein Versuch mit einem Stück Draht - Jetzt rauchen alle Zellen (Ha Ha Ha... Sehr komisch). Zweiter Versuch mit 2 Körner und Gabelschlüssel (hier handelt es sich nicht um Weizenkörner sondern hier ist das Werkzeug "Körner" gemeint - sieht aus wie ein Bleistift, ist extrem hart und mit diesem Werkzeug wird normalerweise eine kleine Mulde in ein Blech geschlagen). Man nehme also 2 Körner und stecke sie so in die Zellen, dass die defekte Zelle mittels des Gabelschlüssles überbrückt wird.
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Ich starte und... - der Motor läuft nicht. Aber immerhin der Anlasser rattert schon mal. Noch ein, zwei Versuche und wir haben es geschafft. (Heisser Tip - auch hier hätten wir "Murphy" folgen sollen - es war die letzte Batteriezelle...)
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Den Wagen dann aus dem Schlamm zu fahren war dann kein großes Problem mehr. (Dauerte ca. 5 Minuten)
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Nachdem wir in William Creek angekommen waren, orderten wir 2 neue Batterien und waren umlagert von Neugierigen - Einheimischen wie Touristen.
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Der "Zellen-Überbrückungs-Trick" wurde sogar von den "Outbackies / Aussies" mit Achtung gezollt. Die Batterien bekommen wir morgen aus Oodnadatta.
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Samstag 26.03.1994 |
William Creek |
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Heute ist in William Creek ein (DAS !!! ) jährliches Fest angesagt. Während wir auf unsere Batterien warten, machten wir es uns bei dem Fest bequem. Es waren allerlei sportliche und weniger sportliche Wettbewerbe. Angefangen von Tauziehen und heisses Bier trinken, bis hin zum Wet - T-Shirt - Contest. Für Stimmung war allemal gesorgt. Das Bier (und die Dosen) flossen in Strömen. Die Fete ging bis Nachts um 2:00 Uhr Disco !! weiter...
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Sonntag 27.03.1994 |
William Creek |
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... Und wir warten immer noch auf unsere 2 Batterien !!
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Nun gut, mit Starthilfe brachten wir unseren Motor wieder an, und machten am Vormittag den Ausflug zum Lake Eyre North. Über einen 70 km langen 4-Wheel-Drive-Track, der 4 km vor William Creek (in Richtung Oodnadata) rechts abführt, gelangen wir durch verschiedene Landschaften zum zum Lake Eyre. Kurz bevor wir den Lake Eyre erreichen wird die Landschaft fast Mondartig, viel Hügel, alles schwarze Erde und Gestein mit Quarzadern durchzogen. Der Ausblick ist schon recht toll, aber es führt links noch ein weiterer 4-Wheel-Drive-Track weg zu AmiaBay.
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1/2 Stunde für ca. 10 km - aber es lohnt sich! Man fährt die 1/2 Stunde durch Sanddünen und Sandbänke, und steht plötzlich am "Strand" des Lake Eyre. Man kann es kaum glauben, aber es ist ein richtiger Strand, man sieht noch die Wasserspuren... nur dort wo das Wasser sein sollte, befindet sich eine Salzdecke die sich bis zum Horizont erstreckt. Sie ist sogar so fest, dass man ca. 100m in den Salzsee heineingehen kann.
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Nachdem wir uns sattgesehen hatten, ich etwas Salz probiert hatte, (tatsächlich, es schmeckt nach Salz!! )und Frank uns verewigt hatte, fuhren wir wieder gemütlich zurück nach William Creek.
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Hier war inzwischen das große Pferderennen schon in Gange.
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Als wir Peter - den freundlichen Barkeeper - endlich fanden, sagte er uns, dass die Batterien hiergewesen wären, aber jemand anderes mit dem Auto schon wieder weggefahren wäre, aber er rufe morgen gleich in Oodnadata an, und sage Bescheid, dass wir 2 Batterien bekommen,.......... bla bla bla bla bla bla..... - Wer's glaubt wird seelig........
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Nun gut, wir ärgerten uns zwar ein bischen, aber dafür nahmen wir uns jeder für 10$ einen Essengutschein, und konnten uns den Bauch vollschlagen bis wir platzten. (Eat as much as you can !)
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... dann wollen wir doch mal sehen wie das morgen mit den Batterien aussieht....
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